...hab ich noch nie mit in die Ferien genommen!

Bleibt zu hoffen, dass ich in zwei Wochen sage, so viel hätte ich noch nie in den Ferien erledigt!

Freitag: Die Aufsatzüberarbeitungen(geschrieben wurden sie Mittwoch/Donnerstag) finden den Weg von der Fensterbank neben meinem Pult in meine Schultasche und von dort auf einen mahnenden Stapel direkt neben der Tastatur.
Samstag: Der Stapel liegt unberührt neben der Tastatur, mein Gewissen meldet sich nur selten, da ich anderen wichtigen Tätigkeiten nachgehe.
Sonntag:Ich verschiebe die Korrektur auf Montag, bewege jedoch den Stapel, um die Vorschrift von Schüler S. zu suchen. Er war vergangene Woche krank und muss Montag nachschreiben.Dann habe ich wenigstens alle auf einmal....
Montag:Eine kurze Nacht und ein anstrengender Tag fordern ihren Tribut. Ich bereite Unterricht vor, erstelle eine Mathematikarbeit und bereite die morgige Konferenz vor...Kurz bevor sich meine dicken, verquollenen Augenlieder komplett schließen, fällt mein Blick auf den bösen Stapel....Ich berühre ihn erneut, um das Exemplar von Schüler S. hinzuzufügen...
Dienstag:Erntedankgottesdienst, 6 Stunden Unterricht, anschließend Konferenz...Was wohl dann mit dem Stapel geschieht?

Ich habe heute veranlasst, dass eine Kollegin sich ärgern wird....
Schlimmer noch, ich habe mit meiner Kollegin M. einen perfiden Plan ausgeheckt!
Es herrschte bösartige Kicherei im Leherzimmer, aber das Vorhaben steht!

...und das als Leherrat, aber manche haben es nicht anders verdient!

Keine Sorge, weder für Kinder oder Kollegin besteht gesundheitliche Gefahr!;-)

• Man kann tatsächlich nicht genug Laternen-Bastel-Heftchen besitzen!
• Meine neigen dazu, sich in Luft aufzulösen!Oder von bösen Kollegen einfach einbehalten zu werden. Da ich das auch ganz gut kann, darf ich mich nun aber nicht beschweren, klassischer Fall von ausgleichender Gerechtigkeit.
• Die Fledermaus-Vorlage ist wieder da!
• Ich habe zwei Hefte ohne Vorlagebogen, dafür einen Vorlagebogen, zu dem ich mich nicht mal ansatzweise an das zugehörige Heft erinnern kann.

Alles in allem: Ich brauche mehr Platz Ordnung und Struktur!

Ich wollte nie in eine WG ziehen, u.a. weil ich dachte, Reinigung von Küche und Bad wären sicher ein Problem, bzw. die Reinigungsstandards!

Das hole ich jedoch im Berufleben nach!
Heute gleich zwei WG Fälle:

Ich bin auf der Lehrertoilette, leere Klopapierrolle auf dem Halter, neu angefangene untendrunter, auf dem Boden. Danke!

Unsere Küchenzeile: EKELHAFT! Selbst "gespülte" Tassen kann man keinem anbieten.Vom Kühlschrank mag ich gar nicht reden, der ist total verknast!
Niemand fühlt sich zuständig oder verantwortlich.

Meine Damen und Herren, diese Vorbilder erziehen ihre Kinder!

...durch meine neue, engagierte Kollegin. Ich erstelle wieder eigene Arbeitsblätter, statt nur fast passende zu kopieren....

Wir sind schon in Woche drei und mein Eifer hat nur ein ganz klein wenig nachgelassen....

...wird mir, wenn ich daran denke, dass ich in zwei Jahren schon wieder eine neue Klasse bekomme. Ein erstes Schuljahr!

Heute musste ich in unserem neuen ersten Schuljahr eine Stunde, sprich 45 Minuten, Vertretungsunterricht machen...

Nassgeschwitzt, fix und fertig mit den Nerven kroch ich danach zurück nach Hause in meine Klasse...

Es gibt eben doch solche und solche Jahrgänge. Und meine Kollegin hat da wohl richtig Glück gehabt. 5 richtige Kracher sind da drin, 5 Kinder, die du nach 2 Minuten mit Vor-und Zunamen kennst...

Da geh ich doch lieber einmal die Woche in die Kirche....;-)

...konnte ich mich seelisch und moralisch darauf vorbereiten, dass ich von nun an jeden zweiten Dienstag mit den Dritt- und Viertklässlern der Schulmesse beiwohnen muss darf. Und dennoch wollte ich nicht so wirklich heute. ..Kirche mit Kindern ist Stress!

Auch wenn der HH der Meinung war, es könnte doch nicht schaden, ein Wörtchen mit dem lieben Gott zu wechseln, so kam ich da heute nicht wirklich zu Wort....;-)

...und das schon nach einer Woche. Irgendwie habe ich mir die Latte euphorisch wie ich zum Schuljahresstart war, zu hoch gehängt.

Dazu kommt, dass ich mich mit Allerwelt absprechen und koordinieren muss, damit unterm Strich was Ordentliches rauskommt.

Letzte Woche habe ich jeden Nachmittag mit meiner Paralellkollegin zusammen gehockt, eine Referendarin will beraten werden und in einem Streitgespräch sinnvollerweise vor Eltern wurde am Freitag klar, dass ich mit einer Fachkollegin in meiner Klasse auch mehr absprechen muss.

Förderpläne wollen erstellt und Förderlehrer instruiert werden.

Und ich wollte mir heute einen ruhigen Nachmittag machen...Wird wieder nichts!

Voll der besten Vorsätze habe ich mir einen superhässlichentollen Lehrerkalender im Din A 4 Format zugelegt. Mit Jahresterminplaner, Listen und mit überhaupt alles!!!;-)

Der große Plan lautet wie jedes Jahr: Strukturiert und planvoll an die Unternehmung "Lehre und Schule" zu gehen. Bisher lief es auch zufriedenstellend, Dinge, dich schief gelaufen sind, liegen in ihrem Ursprung noch im letzten Schuljahr oder noch weiter zurück ( Bei mir verschwinden Sachen, ganze Ordner, oder mein ohnehin fragwürdiges Ordnungssystem hat die Umräumaktion im Januar, als der Herzensherr hier einzog, nicht überstanden...).

Heute stehe ich eine Dreiviertelstunde nach Dienstende im Verwaltungstrakt, zum Abmarsch bereit.

Chefin: "Die Damen sind schon da."
Frau Spezialistin: "???"
Chefin: "Die Damen, die mit uns die nächste Konferenz planen wollen. Dafür hatten sie sich doch auch gemeldet!"
Frau S.: "Ach was....Das ist mir doch glatt trotz Superdupakalender durchgegangen. (Ja, sowas sage ich auch zu meiner Chefin:-))Ja, äh, dann stell ich mal meine Tasche ab und komme mal mit zu den Damen...!"

Und das, wo ich heute den ganzen Nachmittag in Ruhe am Schreibtisch verplant hatte, da ich die vergangenen Tage schon immer so lange in der Schule gehangen habe....